Theater der Jugend Wien, Premiere 29.04.2003
von Michaela Ronzoni
mit Patrick Güldenberg, Sebastian Eckhardt, Daniela Dardieu, Manfred Stella, Katharina Kwaschik und Michaela Kaspar
Regie Folke Braband Ausstattung Stephan Dietrich
Julian wird demnächst 14, und es gibt keinen Grund, sich zu beklagen. Er darf sich kaufen, was ihm gefällt — und was ihm nicht gefällt, bekommt er trotzdem von seinen Eltern geschenkt. Julians Eltern: nützliche Mitglieder unserer Gesellschaft. Eine Bilderbuchfamilie also! Alles läuft richtig — und keiner kann sich beschweren. Doch spätestens als Julian beginnt – ohne es zu merken – mit dem Mikrowellenherd zu sprechen, erkennt er, dass die heile Vorstadtwelt auf ziemlich krankem Boden steht. Julian ist empört! Ja, er wird vernachlässigt! Ein Wohlstandskind, dem mit den Produkten der Shopping Malls das Maul gestopft werden soll — und das von den eigenen leiblichen Erzeugern! Julian beschließt, sich von seinen Eltern scheiden zu lassen…
Michaela Ronzoni hat eine wirkliche Situation aus den USA souverän szenisch umgesetzt und blendende Dialoge geschrieben. Folke Braband hat glaubwürdig und packend inszeniert, der junge Patrick Güldenberg brilliert als Julian an der Spitze eines erstrangigen Ensembles. Der neue Samstag
Und es wird ihnen nicht nur viel zum Grübeln, sondern auch eine hervorragende Aufführung geboten (Regie: Folke Braband, Ausstattung: Stephan Dietrich), Patrick Güldenberg ist geradezu atemberaubend als Julian, Katharina Kwaschik bezaubernd als Conny. Ganz ausgezeichnet das Elternpaar: Daniela Dadieu und Sebastian Eckhardt. Wiener Zeitung
Denn Folke Braband und sein Team sind immer wieder um echte Tiefenschärfe bemüht, lassen ihrem sicheren Ensemble Raum für spielerische Entfaltung. Kurier
Regisseur Folke Braband geht der Geschichte von einer Suche nach einem neuen, kleinen Glück ohne theatralische Umwege nach. Klar, knapp, ja beinahe sachlich präsentiert er im rasch verwandelbaren Bühnenbild von Stephan Dietrich den inneren und äußeren Kampf von Julian. Kronenzeitung