Fritz Remond Theater, Premiere 14.09.2006
von Michael McKeever
mit Ilona Wiedem, Tommaso Cacciapuoti, Gudrun Gabriel, Wolfgang Beigel, Caroline Combrink und Ursula Dirichs
Regie Folke Braband Ausstattung Stephan Dietrich
Zumindest wird es Gillian nicht langweilig, als ihr Verlobter sie seiner Familie vorstellt: die Mutter verwechselt sie mit dem Hausmädchen, die tot geglaubte Großmutter lebt in einer Abstellkammer, der Vater spielt am liebsten nachts Golf, die Tante betreibt eine Erotic-Hotline für Senioren, im Gästezimmer steht ein Elch, die Toilette explodiert, und im Garten treibt Skippy, der ausgehungerte Rottweiler, sein Unwesen.
„37 Ansichtskarten“ das in der Regie von Folke Braband im Frankfurter Fritz Remond Theater Premiere hatte, wirkt zunächst wie eine bizarre, eher oberflächliche Gesellschaftskomödie, hat im zweiten Akt aber große Momente. Höhepunkte: (…) die skurrilsten Damen sind glänzend besetzt. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Nach der Pause gerät das Spiel in ruhigeres Fahrwasser und dringt in tiefere Gefilde vor. Man kommt sich näher, und auch der Zuschauer wird vom Geschehen zunehmend berührt. Offenbach Post
Der Berliner Regisseur, der schon die erfolgreiche „Ladies Night“ fürs Remond inszenierte, weiß die Nuancen überzeugend zu setzen. Jetzt nämlich zeigt sich, dass der Wahnsinn der Familie doch Methode hat, dass er eine Flucht vor bitteren Realitäten darstellt. Frankfurter Neue Presse