Vagantenbühne, Premiere 1994
von Barrie Keeffe
mit Tommaso Cacciapuoti, Frank Brückner und Francis Codjoe
Regie Folke Braband Ausstattung Gabriella Ausonio
Eine Trilogie dreier in sich geschlossener Kurzstücke:
Drei arbeitslose Jugendliche, Paul, Jan und Louis, sollen im ersten Teil für Pauls Cousin, einen Autodieb, einen Rover mit Linkssteuerung auskundschaften. Tatsächlich finden sie das Modell; aber: Fehlanzeige, der Kunde wünscht keinen neuen Rover, sondern einen alten! Der zweite Teil findet am Tag des Pokalendspieles statt. Den drei Jungs wurden Tickets für das Finale versprochen, doch sie werden wieder enttäuscht. Sie fühlen sich betrogen und schlagen um sich. Schließlich Karneval in London. Paul arbeitet noch immer in der verhassten Blechbüchsenfabrik, er ist verbittert und isoliert. Jan ist inzwischen Berufssoldat, ihn hat die Angst vor dem Einsatz in Nordirland gepackt. Als sie Louis begegnen, der inzwischen Erfolg im Beruf hat und als selbstbewusster, radikaler Schwarzer auftritt, fühlen sie sich provoziert und erschlagen den Freund von einst.
Folke Braband zeichnet die drei Jungs auf der schiefen Bahn genau, menschlich einsehbar, nie pathetisch anklagend, nie herausfordernd, schiebt sie unmerklich so in eine Ebene allgemeiner Gültigkeit. Berliner Morgenpost – nominiert für den Friedrich –Luft Preis 1994