Fritz Remond Theater Frankfurt, Premiere 07.03.2007
von Neil LaBute
mit Greta Galisch de Palma, Tommaso Cacciapuoti, Manolo Palma und Isabel Arlt
Regie Folke Braband Ausstattung Marc Löhrer
Adam, ein Anglistikstudent, jobbt als Aufseher in einem Museum, wo er die Kunststudentin Evelyn daran hindern will, dem nachträglich angegipsten Feigenblatt einer nackten Männerstatue einen Penis aufzusprühen. Für Evelyn eine Protestaktion gegen Zensur, für Adam schlicht ein Regelverstoß. Aus den gegensätzlichen Figuren wird dennoch ein Paar. Selbstbewusst verwandelt Evelyn den linkisch-schüchternen Adam in einen heiß begehrten „Loverboy“. Seine Brille ersetzt sie durch Kontaktlinsen, sie ändert seinen Haarschnitt, seine Kleidung, schickt ihn ins Fitnessstudio und krempelt sein Leben bis in die intimsten Einzelheiten um. Amüsiert beobachten seine zwei besten Freunde, Jenny und Philip, die selber demnächst heiraten wollen, Adams Metamorphose. Noch ahnen sie nicht, dass auch sie bald Partner einer verhängnisvollen Affäre sind.
„Nichts in diesem virtuosen Stück, das sich dem Zuschauer wie eine Schlinge immer enger um den Hals legt, bereitet einen auf die frappierende, zynische Schlusspointe vor … Eine abgründige Satire, die untersucht, wie weit Menschen bereit sind zu gehen, um ihre Visionen zu verwirklichen.“ (The Independent)
Das böse Spiel um Kunst und Macht inszeniert Folke Braband locker und unterhaltsam als zynischen Geschlechterkampf mit bitterem Ende. Bild
Der Berliner Regisseur Folke Braband erzählt das kanadische Stück – eine noble Wahl für das Fritz-Remond-Theater (…) schnurstracks geradeaus. (…) Das Maß der Dinge gehört fast schon zu den Stücken, die man gerne zum ersten Mal sehen würde und vom Finale noch nichts wüsste. Frankfurter Rundschau
Regisseur Folke Braband hat das Psychogramm mit viel Einfühlungsvermögen umgesetzt. Die Schauspieler verschwinden vollends hinter ihren Figuren, was dem Spiel eine aufwühlende Authentizität verleiht. Offenbach Post