Kammerspiele Wien

Der nackte Wahnsinn

Kammerspiele Wien / Premiere am 15.10.2015

von Michael Frayn

mit Alexander Pschill, Uli Maier, Michael von Au, Ruth Brauer-Kvam, Alma Hasun, Oliver Huether, Heribert Sasse, Martin Niedermair und Eva Mayer

Regie Folke Braband Ausstattung Stephan M.Dietrich

Chaos pur: Die Truppe eines Tourneetheaters steht mit der Komödie „Nackte Tatsachen“ unmittelbar vor der Premiere und nichts klappt. Kein Wunder, dass allmählich nicht nur die Nerven des Regisseurs blank liegen, wenn Dotty zum x-ten Mal ihr Requisit vergisst, Selsdon vom Alkoholkonsum abgehalten werden muss und Brooke schon wieder ihre Kontaktlinsen verloren hat.

Die Idee zu seinem Stück, der „Mutter“ aller Komödien, dem Theaterspaß schlechthin, hatte der Autor Michael Frayn, als er eines seiner Stücke einmal aus der Perspektive von hinter der Bühne sah und dachte: „Von hinten ist es komischer als von vorn“. Von diesem Erlebnis inspiriert schrieb er sein Erfolgsstück über den Zerfall einer Theatertruppe und den alltäglichen kleinen und großen „Tragödien“ hinter den Kulissen. Der besondere Clou: Im zweiten Akt ist die Bühne um 180° gedreht und was dem Zuschauer sonst verborgen bleibt ist sichtbar. Dieser Theaterabend ist eine grandiose Liebeserklärung an das Theater und eine herrliche Herausforderung für das Ensemble.

Presse

In den Wiener Kammerspielen, wo Folke Braband das Theater mit dem Theater flott und ohne Scheu vor Slapstick und Klamauk in Szene gesetzt hat, wo sich in Stephan Dietrichs drehbaren Bühnen-Bühnenbild die Narren ein vergnügliches Stelldichein geben.(…) So einfach ist das, so lustig ist das. Kurier

Michael Frayns Farce beginnt damit, dass der Zuschauer einer zum Brüllen komischen Stellprobe beiwohnt. Nichts klappt in den Wiener Kammerspielen. Die Türen klemmen, ein Teller Sardinen wird nicht ordnungsgemäß abgeräumt. Beinahe alle Mimen verpassen ihre Einsätze. Am versammelten Personal nagt mit furchtbarer Gewalt der Zahn der Zeit. Leider ist die Stell- bereits die Generalprobe. Von nun an kann alles nur noch schlimmer werden. Aber Götter üben nicht. Sie erschaffen und überlassen die Schöpfung sich selbst. (…) Regisseur Folke Braband ist hier die oberste Gottesinstanz. Ihm ist ein kleines, feines, bitterböses Schöpfungswerk gelungen. Der Standard

Das ist die Königsklasse des Klipp-Klapp-Theaters, und das Ensemble der Kammerspiele geht eindeutig als Sieger in dieser Disziplin hervor. Regisseur Folke Braband hat ganze Arbeit geleistet, dies zum Thema Disziplin in dieser Disziplin, denn das Timing stimmt auf den Punkt, die Pointen sitzen, das Tempo ist atemberaubend hoch. Mottingers Meinung

Folke Braband als Regisseur zeiht auch diesmal, wie schon in seinen früheren Inszenierungen an den Kammerspielen, mit einem bestens aufeinander eingespielten Ensemble alle Register eines Lachtheaters, in dem die Figuren des Stückes zum Vergnügen des Publikums mit vorhersehbarer Wahrscheinlichkeit in immer unwahrscheinlichere Situationen geraten. (…) zweieinhalb Stunden unbeschwerter Heiterkeit. Wiener Zeitung

Folke Brabands Inszenierung steigert sich sich zu einem rasanten Spiel voller Slapstickeinlagen und exakt getakteter Pointen – da fliegen die Türen, Sardinen, Kakteen, Äxte. Die Presse