Theater Ingolstadt / Premiere am 19.3.2016
von Peter Hacks
Musik Jacques Offenbach
mit Antje Rietz, Stefan Leonhardsberger/Marc Schöttner, Sascha Römisch, Peter Reisser, Richard Putzinger, Jan Gebauer, Peter Polgar, Ralf Lichtenberg, Isabel Arlt, Sandra Seibert/Joana Tscheinig, Mira Fayfer, Enrico Spohn, Olaf Danner sowie Chorstatisterie
Musiker Damian Pytel, Martin Luderschmid, Aniko Zeke, Zsuzsa Zsizsman, Hans-Jürgen Huber, Christophe Gördes und Jörg Oliver Werner
Regie Folke Braband Musikalische Leitung Stephan Kanyar Ausstattung Stephan Dietrich Choreografie Dominik Büttner
Paris, Sparta und zurück. Helena, der schönsten Frau der Welt, ist langweilig. Ihr Gatte Menelaos ist alles andere als jung, zwar finanziell gut situiert, aber ansonsten doch etwas schlicht. Schlussendlich nicht das, was eine junge Frau gänzlich erfüllt. Kurz vorher auf dem Berg Ida: Prinz Paris aus Troja soll zwischen Juno, Athene und Venus wählen, wer die Schönste sei. Er wählt Venus, nachdem sie ihm die Liebe der schönsten Frau der Welt versprochen hat. Das Gerücht erreicht Sparta und Helena ist ganz aus dem Häuschen. Eigentlich ist man – also Frau – treu, aber das göttliche Schicksal und die Aussicht auf einen jungen, schönen Prinzen haben doch ihren Reiz. Als dann beim großen schöngeistigen Wettbewerb neben den großen Helden der Antike auch ein junger Schäfer auftaucht, wird Wunsch zum Traum und aus Traum wird Wirklichkeit. Mit »Die schöne Helena« schuf Jacques Offenbach eine Opéra-bouffe, die die Vorgeschichte des Trojanischen Krieges auf das Korn nimmt. Im Fadenkreuz befinden sich die vorgeschobenen Moralvorstellungen der Herrschenden und der geschäftsmäßige Umgang mit den Göttern. Eine große Persiflage auf die Antike – so verspielt und anzüglich, wie die alten Götter selbst.
DIE SCHÖNE HELENA (TRAILER) from Aesop Studio on Vimeo.
Mit gewaltigem Jubel feierte das Publikum an Samstag im Stadttheater die Premiere ›Die schöne Helena‹. Der Berliner Regisseur Folke Braband hat den Stoff aus der griechischen Mythologie kunstvoll und köstlich (…) auf die Bühne gebracht. (…) Großartig, wie es Braband gelungen ist, mit seinen Schauspielern künstlerisch anspruchsvoll typengerechte Karikaturen einzustudieren.« (…) Spannende Theaterkunst und Unterhaltung vom Besten.« Neuburger Rundschau
Unfassbar komisch, wenn die schöne Helena dem schönen Paris erstmals gegenübersteht, und es ihr buchstäblich wie Papageno in der „Zauberflöte“ die Sprache verschlägt. Bis sie ihre Haltung wiederfindet und mit anatomischer Akribie die körperlichen Vorzüge des Schäfers analysiert. Oder wenn sie vor Begeisterung sich in ihren Koloraturen verirrt. Wie sich Kämpfe zwischen Anstand und Lüsternheit dramatisch in ihrem Gesicht abspielen. Und Antje Rietz dann resolut wie ein Feldwebel mit akrobatischer Körperbeherrschung über die Bühne stürmt. Was für ein Erlebnis, dieser Bühnenwirbelwind! Donaukurier
Im attraktiven Licht-Design wirkt nichts verkrampft, verstaubt, Langeweile ist in fast drei Stunden ein Fremdwort und das Publikum aus dem Häuschen. Silvester und Fasching sind längst vorbei, aber der Ingolstädter amüsiert sich auch zu Ostern gern. Über das antike Traumpaar, das wie am Bug der Titanic dem Trojanischen Krieg entgegenfährt. Bayerische Staatszeitung
Das Stadttheater Ingolstadt hat ein Schauspielensemble mit sängerischen und tänzerischen Qualitäten, mit dem eine Mischung aus schauspielerisch burlesken Glanzlichern und musikalischem und choreographischen Drive gelingt. Der Lorbeerkranz unter den Ingolstädter Sängerschauspielern gebürt Antje Rietz als Helena.
Dazu kam noch, sozusagen als Überraschungsgast, weil erst wenige Tage zuvor eingesprungen: Stefan Leonhardsberger als Paris. Er ist ein begnadeter Entertainer, der sich nicht nur mit Mister-Universum-Posing rollengemäß an Helena, sondern genauso überwältigend draufgängerisch an das Publkum heranschmeisst. Der Fluch, der in der letzten Probenwoche durch eine ganze Serie von Erkrankungen und Verletzungen auf dieser Neuproduktion gelastet zu haben schien, ist gebrochen. Die Götter hatten ein Einsehen. Und so gab es großen Applaus für diese tolle Ensembleleistung in Offenbachs „Die schöne Helena“ und einige unverwüstliche Ohrwürmer zum Mitnehmen. Kulturkanal Ingolstadt
»Das gesamte Ensemble, einschließlich Chor und Orchester versprühte eine (…) blendende Spiellaune, die auf das Publikum übersprang. (…) In dieser kurzweiligen, der Handlungsstränge klar darlegenden Inszenierung von Folke Braband« heißt es über Hauptdarstellerin Antje Rietz: »Mit ihr steht und begeistert ›Die schöne Helena‹ in Ingolstadt das Publikum. Rietz überzeugt nicht nur stimmlich.« Und es heißt weiter: »Ihren Gatten mimt Peter Reisser vortrefflich.(…) Blickpunkt Ingolstadt