Schlossparktheater

Die Wahrheit

Schlossparktheater, Berlin / Premiere am 10.3.2018

von Florian Zeller

mit Michael von Au, Katharine Mehrling, Katharina Abt und Oliver Dupont

Regie Folke Braband

Bühne Tom Presting

Kostüme Jakob Knapp

Fotos  DerDehmel

„Wenn die Leute von heute auf morgen aufhören würden, sich zu belügen, gäbe es kein einziges Paar mehr auf Erden und in gewisser Hinsicht wäre das das Ende der Zivilisation“ lautet Michels Credo. Er hat allen Grund, die Wahrheit zu meiden, hat er doch seit sechs Monaten ein Verhältnis mit Alice, der Ehefrau seines besten Freundes Paul. Doch die bekommt zusehends Schuldgefühle  und sie will endlich reinen Tisch machen. Die Ereignisse überschlagen sich, der Lügner wird von seinen eigenen Lügen eingeholt und Michel wird zum Spielball der Anderen. Die Wahrheiten, die ihm jetzt um den Kopf fliegen, entziehen dem betrogenen Betrüger den Boden unter den Füßen.

Eine hinreißende, höchst raffiniert geschriebene Komödie mit einem geschliffenen, pointierten Dialog. Bewundernswert, wie dramaturgisch durchtrieben Zeller mit immer neuen und überraschenden Wendungen und Volten die Handlung vorantreibt. Immer wenn man glaubt, die Wahrheit zu wissen, wird sie unvermittelt wieder auf den Kopf gestellt, so dass man bis zum überraschenden Schluss in Atem gehalten wird.

 

Presse

Sieben pointierte Szenen, 100 schlanke Minuten Spielzeit und ein Evergreen des Unterhaltungstheaters – die mörderische Frage, wer mit wem schlief – ernten in Hallervordens Theater begeisterten Applaus. Der Tagesspiegel

Ein extrem gut aufeinander eingespieltes Quartett pfeffert sich hier perfekt getimt die Pointen um die Ohren, sodass man bei jeder neu ausgelegten Fährte sofort bereit ist, mit abzubiegen. Denn das Tolle ist: Als Zuschauer ist man nie schlauer als die Akteure und schlittert bereitwillig mit ihnen durch die Finten. Das macht in dieser Konstellation einen Riesenspaß. Berliner Morgenpost

Regisseur Folke Braband hat wieder einmal alles richtig gemacht, um die raffinierte Leichtigkeit der Dialoge auch auf einer deutschen Bühne zu voller Wirkung zu bringen. Überdies ist hier die Auswahl eines sehr homogenen Ensembles gelungen, dessen Akteure  in der Zeichnung von Beziehungslinien hervorragend und gleichwertig zusammenwirken. Wie Michael von Au hier allmählich begreift, dass er in Wahrheit der hinters Licht geführte Seitenspringer ist, läßt sich  in nahezu mathematischer Konsequenz verfolgen, zum größten Vergnügen des Publikums. Roediger online

Die Klugheit des Textes, der Inszenierung, des Schauspiels packen das Publikum im Handumdrehen. Da knallen einige gepfefferte Pointen, gibt es auch Slapstick, doch aller Witz entlarvt die Unmenschlichkeit einer Gesellschaft, in der Moral, Miteinander, Menschlichkeit nur noch verramscht werden. Regisseur Folke Braband hat temporeich, mit verführerischem Charme, elegant inszeniert. (…) so wird eine scharfe Satire auf eine verkommene Gesellschaftsmoral offeriert, immer dicht am Rand der Groteske, aber doch so  gefühlsstark, dass man als Zuschauer wirklich tief getroffen wird. Die Komödie wird dank Brabands Regie zur Tragikomödie. Peter Claus, rbb Kulturradio