Tribüne, Premiere 13.10. 1996
von Tennessee Williams
mit Frank Köbe, Andreina de Martin, Eva Mannschott, Frank Lorenz Engel, Nela Bartsch, Alexander Hosfeld u.a.
Regie Folke Braband Bühne Tom Presting Kostüme Polly Matthies Musik Andrew Hannan
Auf der Flucht vor der Vergangenheit besucht die sensible, psychisch labile Blanche DuBois ihre Schwester Stella in ihrer dürftigen Behausung in New Orleans. Stella ist mit dem polnischstämmigen Arbeiter Stanley Kowalski verheiratet, einem ungehobelten, brutalen, jedoch körperlich ungemein attraktiven Mann, den die kultivierte Blanche unverhohlen verachtet. Als Blanche versucht, einen Keil zwischen das Ehepaar zu treiben, geht Stanley zum Gegenangriff über: Er deckt Blanches dunkle Vergangenheit auf und zerschlägt die heile Welt der Illusionen, in die sie sich geflüchtet hat. In der brütenden Hitze von New Orleans eskaliert der Konflikt der beiden ungleichen Gegner schließlich, und es kommt zur Katastrophe…
Regisseur Folke Braband findet einen eigenen Zugang zum Südstaatendrama. Er verzichtet auf inszenatorischen Firlefanz, und vertraut ganz auf den Text, dessen Nuancen er mit subtiler Schauspielerführung ausleuchtet. (…) So traurig kann das Leben sein. Und so schön kann Theater sein. Berliner Zeitung
Regisseur Folke Braband (…) klug unterstützt von Ausstattung, Musik und Kostüm, gelingt es, das 1947 uraufgeführte Stück ohne vordergründige Modernisierung oder gar aufgesetztes Aktualitätsgedudel als Gegenwartsstück zu inszenieren. InfoRadio
Brabands Inszenierung hat klaren Rhythmus, Spannung, sicheren Blick für jähe Aggressionen. „Endstation Sehnsucht“ behauptet in dieser entsinnlichten Aufführung noch immer erstaunlich dramatische und psychologische Kraft. Berliner Morgenpost
Braband hat der poetisch verzierten Untergangsstudie als Regisseur eine andere Theaterstruktur gegeben. Er reißt die Auftritte und Dialoge nur an, er arbeitet sozusagen mit filmischen Sequenzen. Das ist ehrlich und, wie sich zeigte, sogar theaterwirksam. SFB Galerie des Theaters
Behutsam und entschieden ist seine Inszenierung. Da steht dem intimen Theater am Ernst-Reuter-Platz ein Erfolg ins Haus. Die Welt