Theater Ingolstadt

Im Weißen Rössl

Theater Ingolstadt, Premiere 21.3.2015

von Eric Charell/Hans Müller/Robert Gilbert (Fassung Bar jeder Vernunft) Komponist: Ralph Benatzky

mit Antje Rietz, Richard Putzinger, Peter Reisser, Jan Gebauer, Stefan Leonhardsberger, Denise Matthey, Stefanie von Poser, Olaf Danner, Sascha Römisch, Teresa Trauth, Dominik Büttner, Tobi Hofmann und seinem 6-Personen-Orchester, sowie einem 13köpfigen Chor

Regie Folke Braband  Ausstattung Stephan Dietrich Musikalische Leitung Tobi Hofmann Choreographie Dominik Büttner

Der Kellner Leopold bemüht sich unverdrossen um die Gunst seiner Chefin, der Wirtin Josepha Vogelhuber, die aber ein Auge auf ihren Stammgast, Rechtsanwalt Dr. Siedler geworfen hat. Dieser wiederum interessiert sich für Ottilie, die soeben mit ihrem Vater, dem Berliner Trikotagenfabrikanten Giesecke, im „Weißen Rössl“ abgestiegen ist. Auch Sigismund Sülzheimer, der Sohn von Gieseckes Konkurrenten, ist angekommen. Er soll Ottilie heiraten, um dem Konkurrenzkampf zwischen den beiden Firmen ein Ende zu bereiten. Dr. Siedler, der Rechtsbeistand Gieseckes,verspricht seine Unterstützung, ohne ernstlich daran zu denken, Ottilie einem anderen zu überlassen. Sigismund bemüht sich indessen aber lieber um das reizende Klärchen, die Tochter Professors Hinzelmann. Leopold schließlich lässt alle Hoffnung auf Josepha fahren, als er diese bei der Ankunft des Kaisers neben Dr. Siedler stehen sieht und von ihr noch entlassen wird. Durch die Intervention des Kaisers löst sich alles in Wohlgefallen auf: Leopold erhält seine Josepha, Dr. Siedler seine Ottilie und Sigismund sein Klärchen.

Presse

Nach jeder Nummer Szenenapplaus, langanhaltender Jubel und Standing Ovations nach der Premiere am Samstag. ›Das weiße Rössl‹ dürfte der neue Publikumsrenner im Stadttheater Ingolstadt werden. Regisseur Folke Braband hat  die Herausforderung angenommen und einen präzisen Weg gefunden,  Witz statt Kitsch einzusetzen,  Klischees und Showelemente als operettige Augenweide zu zitieren und sie mit Ironie und Selbstironie der Figuren zu brechen und vor allem konsequent jede  Sentimentalität zu unterlaufen. Aufgedreht wird aber durchaus, partiell und wohlgesetzt, in effektvollen Bildern und choreographischen Showelementen. Nach dieser Aufführung des ›Weißen Rössl‹ kann man nur mit Kaiser Franz Joseph sagen: ›Es war sehr schön. Es hat mich sehr gefreut‹. Kulturkanal

Das ›weiße Rössl‹ also als frenetisch umjubelte Premiere im Großen Haus des Ingolstädter Stadttheaters.(…)Das Ingolstädter Haus (…)setzt auf Selbstironie, frivole Couplets und ›entartete‹ Musik. Folke Braband inszeniert das Singspiel von Hans Müller und Erik Charell (…). Diesem Ursprung huldigen auch die Kostüme; denn es geht optisch, atmosphärisch, inhaltlich ums Kolorit der 20er Jahre. Schlager! Foxtrott! Frivolität! (…) Genau hat Braband sein Ensemble geführt, das mit mitreißender Spiellust und Präsenz begeistert. (…) Nach jedem Lied jubelnder Applaus. Und zuletzt natürlich stehende Ovationen.« Donaukurier

Immer wieder erstaunt das Ensemble im Schauspielhaus an der Donau nicht nur durch darstellerische Qualität, sondern auch durch musikalisches Talent. Nun aber zeigt es sich geradezu in Höchstform, wirkt atemberaubend, bietet Unterhaltung vom Feinsten. Augsburger Allgemeine

Inmitten einer Szenerie aus riesigen, kitschigen, leuchtenden Ansichtspostkarten (Ausstattung: Stephan Dietrich) entspinnt sich unter der präzisen Regie des ebenso Berlin- wie Ingolstadt-erfahrenen Folke Braband ein wundervoll-witziger musikalischer Abend, der mit allen möglichen Klischees aufräumt, indem er sich ihrer bedient. Erstaunlich, was das Ingolstädter Ensemble alles draufhat. Es wird gesungen (musikalische Leitung: Tobias Hofmann), getanzt (Choreografie: Dominik Büttner), gespielt – und dies alles mit schwungvoller Leichtigkeit. Bis in die kleineren Rollen ist ›das weiße Rössl‹ in Ingolstadt fein ziseliert. Wunderbar beispielsweise Sascha Römisch als österreichisch-ungarischer Kaiser voll Melancholie, dessen Grandezza allmählich mit der Postkartenidylle verschmilzt. Jan Gebauer ist ein sympathisch knurriger Geschäftsmann Giesecke, Antje Rietz eine fesche, stimmgewaltige Wirtin, Richard Putzinger ein höchst eleganter Leopold; kaum einer kann so elegant Treppen hinauf- und hinunterschweben wie er.  Willkommen in der Unwirklichkeit. Nürnberger Nachrichten 

Die sanft entstaubende, köstlich persiflierende Inszenierung des Berliner Regisseurs Folke Braband wurde vom Premierenpublikum mit stehenden Ovationen gefeiert. (…) Regisseur Braband hat mit kreativen Gespür präzise Situationskomik, zündende Gags und Wortwitzeleien darin eingebaut. Die Inszenierung sprüht über knapp 2 Stunden von geistreichen Einfällen auch in Details, witzigen Randszenen, parodiert ausnehmend amüsant Operetten- und Alpenlandklischees. Neuburger Rundschau