Tribüne, Premiere 01.11.2002
von Alan Ayckbourn
mit Tanja Wedhorn, Nela Bartsch, Dominique Chiout, Anette Daugardt, Axel Buchholz, Tommaso Cacciapouti, Frank Lorenz Engel und Robert Schupp
Regie Folke Braband Ausstattung Stephan Dietrich
Richard und Anthea sind die beinahe unerträgliche Perfektion eines glücklichen Paares: gesegnet mit zwei wunderbaren Kindern, erfolgreich im Beruf und seit kurzem Besitzer eines hübschen Landhauses. Zu dessen Einweihung laden sie die engsten Freunde ein, und so wacker sich die Gäste auch schlagen, die Woge der ungebrochenen Freundlichkeit kann sie nicht vor ihren Abgründen beschützen. Dreimal wiederholt sich das Treffen über einen Zeitraum von zwölf Jahren, und während man im Garten Cocktails schlürft und Tennis spielt, bröckeln die Fassaden. Ein Stück in bester englischer Tradition: über Gewinner und Verlierer, sowohl beim Tennis als auch im Leben.
Zu den konstanten Stärken von Regisseur Folke Braband gehört es, dass er seine Darsteller pflegt und in einer Art Familie um sich schart. Er vertraut ihnen, auch wenn sie keine großen Namen tragen. Und das Ergebnis gibt ihm recht. SFB Galerie des Theaters
Diese Inszenierung verfängt sich nicht in den Tragödien, in die diese Figuren hineinschliddern, sondern sie zeigt die Figuren mit Sprache und Körpersprache in ihrer Selbstgerechtigkeit, ihrer Missgunst, ihren Verklemmungen, ihrer Unbeholfenheit, aber sie zeigt sie vor allem von ihrer lächerlichen und komischen Seite, auch mit satirischer Überzeichnung. Man lacht nie mit schlechtem Gewissen. Sie zeigt die Meisterschaft und den Humor des Autors. Radiokultur
Folke Braband zeigt bei den Vaganten eine formstrenge Nora und in der Tribüne einen furios hingelegten Ayckbourn- Spaß. Märkische Oderzeitung