Kammerspiele Wien, Premiere 21.02.2013
von Gilles Dyrek Bearbeitung Folke Braband
mit Hilde Dalik, Alexandra Krismer, Oliver Huether, Martin Niedermair
Regie Folke Braband Ausstattung Stephan Dietrich
Patricia wird von ihrem Freund Christophe, mit dem sie sich heftig gestritten hat, zu einem Abendessen bei seinem ehemaligen Studienkollegen und dessen Verlobter mitgeschleppt. Wütend auf Christophe und die turtelnden Gastgeber beschließt sie, den ganzen Abend kein Wort von sich zu geben. Dies führt dazu, dass sie für eine Ausländerin gehalten wird. Perfide und mit schelmischem Vergnügen steigt Patricia in dieses Spiel ein: Plötzlich redet sie eine Phantasiesprache und erfindet sich ein vom Krieg heimgesuchtes Heimatland mit dem Namen Chouvenien. Und auch Christophe bleibt nichts anderes übrig, als in das Spiel seiner Freundin einzusteigen. Als die Gastgeber Geschenke für die notleidende Bevölkerung in Patricias Heimat aufdrängen, greift sie freudig zu – bis das Ganze auf absurde Weise ausartet.
„Venedig im Schnee“ ist eine virtuose Karikatur der verlogenen Humanitätsduselei, durch die sich viele in unserer Gesellschaft ein ruhiges und gutes Gewissen erkaufen wollen, und damit nicht nur eine famos funktionierende Komödie, sondern darüber hinaus eine böse und entlarvende Gesellschaftssatire.
Regisseur Folke Braband führt sein Darstellerquartett bis ins winzigste Detail virtuos (…) Die Aufführung in den Kammerspielen ist schlichtweg brilliant. Das Publikum darf nach Herzenslust lachen, und es darf erkennen. Es scheint, der nächste Kassenschlager des Hauses ist gefunden. Der neue Merker
Urkomische, Lachstürme provozierende Farce, die bei näherem Hinschauen gar nicht so lustig ist, wie es auf den ersten Blick scheint. (…) Für die Kammerspiele war diese letzte Premiere vor der Generalsanierung des Hauses ein begeistert akklamierter Volltreffer. Wiener Zeitung
Die skurrile Grundsituation führt in Folke Brabands flotter Regie zu etlichen Lachern: viele Pointen zünden. (…) Die Darsteller famos. Wiener Kurier
Stücke wie „Venedig im Schnee“ sind Therapiestunden. Auf die Couch gebeten wird die ganze Wohlstandsgesellschaft.
Der Standard